Die Hypnose ist für viele Menschen immer noch ein grosses Fragezeichen. Manchen denken sofort an Kontrollverlust, andere an ein magisches Werkzeug, das Veränderungen bringt, ohne dass sie selbst etwas tun müssen. Das entspricht beides nicht der Hypnose. Für mich ist sie vor allem eins: eine Möglichkeit, den individuellen, ganzheitlichen, menschlicher, heilsamer Weg zurück zu uns selbst zu gehen.
Meine drei wichtigsten Werte: sinnvolle Wirksamkeit, spirituelle Intelligenz und Heilung
Wenn Menschen nach Werten gefragt werden, nennen viele Freiheit, Unabhängigkeit, Weiterentwicklung. Auch Liebe ist ein weit verbreiteter Wert. Diesen vier Werten kann ich mich voll und ganz anschliessen. Als ich mich fragte, für welche drei Werte ich sonst noch stehe, habe ich etwas Zeit der Reflextion gebraucht, um sie benennen zu können. Die Auseinandersetzung war für mich sehr spannend und lohnenswert. Ich habe erkannt, dass auch diese drei Werte in alle Bereiche meines Lebens hinein fliessen und mir Orientierung geben.

Mein Wert Nr. 1: Sinnvolle Wirksamkeit: Ich möchte einen Beitrag für die Welt leisten
Als ich 15 Jahre alt war, ging ich an einem regnerischen Tag durch meine Heimatstadt Münster. Die Menschen hetzten an mir vorbei. Ich hatte den Eindruck, jeder ist mit sich selbst beschäftigt. Es gab wenig Kontakt.
Tief in mir drin fühlte ich eine Ahnung, wie es zwischen uns Menschen sein könnte. Ich fragte mich, wie es wohl wäre, wenn wir Menschen uns gegenseitig wirklich sehen würden? Wenn wir uns in Liebe begegnen würden, voller Respekt für die Einzigartigkeit des Gegenübers? Ich fragte mich, wie es wohl wäre, die anderen im Blick zu halten?
Und schon damals, als junger Mensch, spürte ich die Kluft zwischen dieser Ahnung und der Realität, wie sie sich mir zeigte. Schon vor diesem Erlebnis wusste ich, ich möchte dazu beitragen, dass die Welt ein besserer Ort wird. Ein Ort mit mehr Menschlichkeit.
Mit 16 Jahren kam ich in die Frauenbewegung. In Münster gab es ein Frauenzentrum, ein Frauen Café, ein Frauenbuchladen, Frauenfeste und Frauengruppen. Das waren alles Orte, an denen ich mich gerne aufhielt. Fast alle der anwesenden Frauen waren älter als ich. Dennoch nahm sie mich in ihrer Mitte auf. Diese sicheren Orte, wo ich mich austauschen, wirken und sein konnte, gaben mir Rückhalt in dieser schwierigen Phase während meiner Pubertät.
Zu der Zeit ging es in der Frauenbewegung in Deutschland viel um den Paragraphen 218: die Frauen forderten das Recht auf Schwangerschaftsabbruch. Ausserdem wurde viel über die Gewalt gegen Frauen und eine gerechte Bezahlung gesprochen. Ich spürte schon damals, dass der Weg zu einer wirklich gleichberechtigten Welt noch weit ist.
Als ich 20 Jahre alt war, schloss ich mich einer buddhistischen Laienorganisation an. Wir setzen uns gemeinsam für Frieden, Kultur und Bildung ein. Ich habe mich innerhalb dieser Laienorganisation 15 Jahre lang intensiv für das Wohl und die Weiterentwicklung -besonders der jungen Frauen – eingesetzt. In den 20 Jahren, die ich dieser Organisation angehört habe, habe ich sehr viele unterschiedliche Menschen kennen lernen dürfen. Es waren Menschen aus unterschiedlichen Gesellschaftsschichten, Kulturen und Altersstufen. Unsere Verbindung war der die buddhistische Lehre und ihre Ausübung, der Einsatz für die persönliche Entwicklung, Frieden, Kultur und Bildung. Die Ausrichtung auf das Gemeinswohl war ein wichtiger Bestandteil dieser Bewegung. Innerhalb dieses Glaubens wurde das Konzept postuliert, dass wir nur gemeinsam, als gesamte Menschheit, unser voller Potential entfalten könne. Der Buddhismus nannte das höchste Potential, die Buddhaschaft verwirklichen, die in uns liegt.
Auch bei der Arbeit war und ist es mir ein echtes Anliegen, meine Wirksamkeit zu erleben. Bei allen Arbeitsstellen, die ich seit meiner Jugend hatte, habe ich mich für das Wohl der Menschen und Gerechtigkeit eingesetzt.
Seitdem ich in eigener Praxis arbeite, sehe ich in meiner Arbeit einen wichtigen Beitrag für die Welt. Das „Training“, dass ich seit meiner Jugend durchlaufen habe – anderen Menschen kamen immer mit ihren Problemen und Anliegen zu mir – hat mich perfekt für meinen Seelen Beruf vorbereitet.
Ich bin dankbar für jede Transformation, die ich miterleben darf. Wenn ein Mensch, durch unsere gemeinsame Arbeit mehr zu selber kommt, etwas Altes hinter sich lässt, oder ein Ziel erreicht, erinnert es uns beide ein bisschen mehr daran, was alles möglich ist.
Mein Wert Nr. 2: Spirituelle Intelligenz: Ich möchte das Leben ganzheitlich begreifen und erfassen
Wahrscheinlich gibt es den Begriff spirituelle Intelligenz gar nicht. Ich habe ihn kreiert, weil er für mich so vieles umfasst: Einerseits das Bedürfnis, das Leben und die Schöpfung zu verstehen und zu erfahren und andererseits ist in dem Begriff Platz für Intuition, Empathie und Wahrnehmung mit unserem feineren, höheren Sinnen, die jenseits der physischen Sinne sind. Spirituelle Intelligenz ist eine höhere Intelligenz, zwischen Himmel und Erde, zwischen Seele und Körper, zwischen der Quelle, aus der wir kommen und uns selbst.
Ich habe schon früh gespürt, dass es mehr gibt als das, was unsere physischen Sinne wahrnehmen. Es war immer da, wie eine tiefe Gewissheit, ein tiefes Wissen. Und ich wusste, dass es etwas in mir gibt, das weiss, was wahr ist, was richtig ist was wirklich ist. Vielleicht könnte man es als die Fähigkeit bezeichnen, das Leben in seiner Tiefe zu erfassen, nicht über den Verstand, sondern mit allen Ebenen. Es ist eine Intelligenz, die nicht direkt beweisbar ist, aber erfahrbar und spürbar die Dinge erkennt, bevor sie gedacht werden, die dahinterliegenden Muster und Konzepte durchschaut und durchleuchtet. All das fliesst für mich in den Begriff spirituelle Intelligenz ein.
Die wahre spirituelle Intelligenz hat nichts mit Esoterik zu tun und ist auch keine Flucht vor der Welt. Es geht darum, sie tief im Alltag im Leben und im Körper zu verankern. Für mich zeigt sie sich in den Momenten, wenn ich einfach weiss, was zu tun, ist, intuitiv tief aus mir heraus. Sie ist mehr ein Finden als ein Suchen, weil alles schon da ist.
Die spirituelle Intelligenz erinnert mich daran, dass ich mit allem verbunden bin: mit allen Menschen, mit allen Lebewesen, mit der gesamten Schöpfung, mit dem Universum, mit der Quelle, aus der ich komme – nenne sie, wie du möchtest. Die spirituelle Intelligenz ist für mich ein innerer Kompass. Gerade in der heutigen Zeit, in einer Welt, voller Informationen und Orientierungslosigkeit, einer Welt, in der wir alles googeln und die künstliche Intelligenz befragen können, ist es für mich wichtig, gegenwärtig zu sein, auch über die physischen Sinne zu spüren und auf meine innere Stimme, meiner spirituellen Intelligenz zu lauschen.
Mein Wert Nr. 3: Heilung: Wie kann ich ganz werden und dabei erkennen?
Im Alter von fünf Jahren wurde ich mit meinen schwachen Lungen konfrontiert. Ich hatte eine chronische Bronchitis. Später erzählte mir meine Mutter, dass man mein Röcheln durch die ganze Wohnung gehört hat. Wir sind damals regelmäßig ans Meer gefahren. Die Seeluft und das Reizklima sollten zur Regeneration und Heilung meiner Lungen helfen.
Die chronische Bronchitis ist zum Glück schon lange ausgeheilt. Bis in mein Erwachsenenleben war ich aber mit einer Infektanfälligkeit konfrontiert.
Somit haben meine Lebensumstände mir schon früh gezeigt, dass ich mich mit Gesundheit und Heilung beschäftigen darf. Bereits im Alter von 15 Jahren entdeckte ich die Vollkornkost und biologische Lebensmittel für mich, fing an zu meditieren und Atemübungen zu machen.
Durch verschiedene Missbrauchserfahrung, die ich in meiner Jugend erlebt hatte, wurde ich herausgefordert, mich ausserdem sehr tief mit psychischer und emotionaler Heilung auseinander zu setzen.
Viele Menschen denken bei Heilung an gesund werden, an Schmerzfreiheit und daran, medizinische Normwerte zu erreichen. Natürlich finde ich es für mich selber auch anstrebenswert. Dennoch kann Heilung auch etwas ganz anderes bedeuten: mit etwas leben zu können, ohne dagegen zu kämpfen, ohne Verurteilung, sondern mit Akzeptanz zu begreifen.
Für mich bedeutet Heilung wieder ganz zu werden. In manchen Fällen können wir eine Krankheit oder einen Zustand zu überwinden, in anderen Fällen eben nicht. Ich finde es oftmals hilfreich, die Botschaft und den Kontext einer Krankheit oder Zustand zu erfassen. Jede Krankheit und jeder Zustand helfen uns potentiell dabei, dass wir bewusster werden.
Heilung ist für mich auch: ein liebevoller und konstruktiver Umgang mit mir selbst. Mich von Perfektionismus immer wieder zu verabschieden. Und bei allen Herausforderungen, die das Leben mir bietet, im Kontakt mit mir selbst zu sein. Für mich beginnt Heilung dort, wo ich in Kontakt gehe mit mir, wo ich ehrlich bin, wo ich hinschaue und nicht flüchte.
Ich kann niemand heilen, aber ich kann zum Heilungsprozess anderer beitragen. Ich kann andere in ihrer Selbstheilung unterstützen. Es ist wie in einem Garten: Ich kann den Boden vorbereiten, für Licht, Wasser und Ruhe sorgen und das Wachsen geschieht von selbst.
Welche Werte sind dir besonders wichtig? Und wie lebst du sie im Alltag? Ich freue mich, wenn du sie in den Kommentaren teilst.
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Liebe Cordula, ein wirklich gelungener Artikel. Beim Lesen spürt man genau, dass du für jeden dieser Werte einstehst! „Dein“ Wert der Heilung hat in mir sehr resoniert, denn ich kann diesen aufgrund meiner eigenen Erkrankung sehr nachempfinden. Du hast dafür die passenden Worte gefunden. Toll!
Liebe Veronika, von Herzen Danke für deine wertschätzenden Rückmeldung zu meinem Artikel. Es freut mich sehr, dass ich rüberbringen konnte, was mir wichtig ist. Unser Beitrag für die Welt ist wohl auch dort, wo wir Herausforderungen überwunden und Wunden geheilt habe. Ich freue mich, dass wir in der TCS zusammen bloggen. LG und bis bald, Cordula
Liebe Cordula,
es macht so viel Spaß, deinen Beitrag über deine drei wichtigsten Werte zu lesen. Kein bisschen trocken oder langweilig, sondern sehr inspirierend. Ein spannender Lebensweg, den du anhand deiner Werte aufzeigst. Als Astro-Mentorin haben mich deine Gedanken zur spirituellen Intelligenz ganz besonders gefesselt. Ich finde diese Art der Intelligenz, neben emotionaler Intelligenz, ganz essenziell, vor allem vor dem Hintergrund der immer mehr aufkommenden künstlichen Intelligenz. Wie schön wäre es, wenn wir das alles gut miteinander vereinen könnten. Das hätte einen großen Wert für uns alle.
Danke sehr für deine Gedankenanstöße und liebe Grüße
Cindy
Liebe Cindy, es freut mich sehr, dass ich dich mit meiner Artikel inspirieren konnte und schön, dass du es mich durch deinen Kommentar wissen lässt. Ich freue mich, bald einen deiner Artikel zu lesen. LG Cordula
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