Wahrscheinlich hast du das schon öfters erlebt: In einem Moment taucht plötzlich eine Idee auf, wie aus dem Nichts. Du spürst, dass sie interessant ist und Kraft hat. Die Frage ist, woher kommt sie? Wie entsteht der Funke der Inspiration in dir? Und wie schafft es dieser kreative Impuls, uns alle - sei es mich als normaler Alltagsmensch, Denker, Forscher oder Künstler - zu beflügeln und Innovationen hervorzubringen oder Probleme zu lösen?
Hypnose bei Zwangsstörungen: Wie Nicole zu 90% ihre Zwänge überwunden hat
In diesem Artikel teile ich eine besondere Erfahrung aus meiner Praxis: die Arbeit mit Nicole, einer jungen Frau, die über 15 Jahre lang unter Zwangsstörungen litt. In nur drei Sitzungen konnte sie Veränderungen erreichen, die mich selbst aus den Socken gehauen hat. Da sie schon so lange unter Zwängen gelitten hat, hatte ich anfangs geglaubt, dass wir mindestens 5 Sitzungen benötigen. Sie war innerlich sehr schnell, sehr bereit und offen für Veränderungen. Nicole beschreibt den Effekt unserer Arbeit als „lebensverändernd“ und ich möchte dir zeigen, wie das möglich war.
Wichtig: Dieser Artikel stellt kein Heilversprechen dar. Jeder Mensch ist einzigartig, und die Wirkung von Hypnose kann individuell sehr unterschiedlich sein. Ich führe keine Heilbehandlungen durch, sondern gebe Menschen Hilfe zur Selbsthilfe.

Wie das Hypnosecoaching mit Nicole begann
Über 15 Jahre lang konnte Nicole abends nicht einfach das Licht ausschalten, bis zu diesem einen Abend nach unserer ersten Sitzung. Als sie zu mir kam, war sie Anfang dreissig. Seit dem Alter von 17/18 Jahren litt sie unter ausgeprägten Zwängen: Duschen, Zähneputzen, Haare kämmen, Putzen, Lichtschalten musste genau kontrolliert werden. Diese Dinge hatten ihre festen Abläufe. Wurden sie unterbrochen oder war etwas „nicht perfekt“ d.h. nach der inneren Vorschrift, musste der Ablauf von vorn anfangen. Zusätzlich hatte sie Zwangsgedanken, sie musste zählen und bestimmte Zahlen, wie die 13 waren tabu, und die gerade Zahlen und die 5 ein Muss. Das Zählen war mit den Abläufen verbunden.
„Ich kam oft in eine Art negative Selbsthypnose,“ erzählte sie mir. „Und manchmal habe ich mich mit der Haarbürste geschlagen, nur um mich wieder zu spüren.“
Bevor Nicole zu mir kam, hatte sie jahrelange Gesprächs- und Verhaltenstherapie hinter sich und bereits ein Antidepressivum genommen. Trotzdem hatte sie leider das Gefühl, nur zu funktionieren und nicht zu leben.
Als ich sie fragte, wie sie zu mir gekommen ist sagte sie, dass eine Arbeitskollegin ihrer Mutter mich empfohlen hatte. Sie war zur Raucherentwöhnung und zum Abnehmen bei mir gewesen. Nicole sagte: „Sie war so begeistert, dass ich dachte: Ich versuche es einfach.“
Meine Vorgehensweise: So haben wir den Durchbruch erreicht
In der ersten Sitzung habe ich Nicole erklärt, was Hypnose ist und wie sie funktioniert. Ausserdem sprachen wir natürlich darüber, was ihre Rolle in dem Prozess ist und was meine. Als wir über die Zwänge sprechen, erklärte ich ihr, dass sie wie eine Art „negative Trance“ wirken. Wir wollten sie aus diesem Zustand befreien und die Trance endlich positiv einsetzen. So gingen wir in der hypnotischen Trance vor:
- Sicherheit aufbauen: einen inneren Schutzraum schaffen, um sich auf den Prozess einlassen zu können und Stabilität aufzubauen.
- Blockaden lösen: Innere Zusammenhänge und Ursachen im Unterbewusstsein auflösen, ohne in Details zu gehen.
- Lösung aktivieren: Das Unterbewusstsein erhielt den klaren Auftrag, Alternativen zu den Zwängen zu finden.
In meiner Arbeit kombiniere ich Elemente der Hypnosetherapie mit psychologischen, energetischen und intuitiven Methoden. Die Methoden werden individuell ausgewählt mit dem Ziel, nicht nur Symptome zu lindern, sondern auf möglichst vielen Ebene die Selbstheilung anzuregen. Dabei respektiere ich immer den jeweiligen Klienten und den individuellen Prozess.
In der zweiten Sitzung erzählte mir Nicole, dass sie in den ersten drei Tagen einen Druck am Hinterkopf und Spannungen merkte. Sie merkte gleich am ersten Abend erste Veränderungen:
„Ich konnte duschen, Haare waschen und Zähneputzen in unter 30 Minuten. Zum ersten Mal seit 15 Jahren konnte ich mit nassen Haaren ins Bett.“
Und so ging es weiter: das Unterbrechen der Zwangshandlung war bereits möglich
Am Anfang der Sitzung berichtete Nicole mir von den Veränderungen, die sie bereits erlebt hat. Es ist generell sehr wichtig, die Veränderungen ganz bewusst zu machen. Deswegen räume ich meinen Klienten immer Zeit für den Bericht ein und frage auch entsprechend nach. Dadurch wird das Bewusstsein über den Prozess und das, was bereits möglich war, verstärkt.
Ihre Ergebnisse nach der ersten Sitzung waren:
- Sie konnte das Putzen unterbrechen
- Sie füllte spontan eine Wasserflasche auf
- Sie konnte das Licht einfach ausschalten
- Trotz Umzugsstress war sie viel entspannter
Das weitere Ziel war, normale Alltagshandlungen zeitökonomisch machen zu können. Sie wollte eine Handlung in einem Schritt durchführen können und nicht in festen Abläufen feststecken.
In der Trance haben wir als Erstes Sicherheit aufgebaut und haben dann die sogenannte Kinosaal-Technik angewandt. Dabei werden die Ereignisse, die sie früher gestresst hatten, umgedeutet und den inneren Film verändert. Im Laufe der weiteren Sitzung ging Nicole durch einen tiefen Prozess des Loslassens und fing langsam an, sich selber zu verzeihen.
Hypnose bei Kontrollzwang: Ein neuer Weg zur Freiheit
Als sie in die dritte Sitzung kam, hat sie erzählt, sie kann Handlungen viel leichter abschliessen, ohne zwanghaft sein zu müssen. Und sie hat die Veränderungen erzählt, Sachen, die nur sie betreffen, kann sie bereits viel besser unterbrechen, sie muss viel weniger zählen oder zurechtrücken. Die Alltagsangelegenheiten gehen schneller und müssen auch nicht immer nach rigiden Abläufen laufen.
In der dritten Sitzung arbeiteten wir mit inneren Anteilen. Wir personifizierten ihre Zwangsgedanken als „Kontrollfreak“ und führten einen Dialog mit ihrem gesunden Anteil. Diese innere Arbeit verankerte die Selbstbestimmung auf einer tieferen Ebene.
„Ich kann Handlungen jetzt abschliessen, ohne sie zwanghaft wiederholen zu müssen. Ich zähle kaum noch. Alles geht schneller, leichter, freier. Ich bin endlich ich.“
Nicoles Ergebnisse: 90 % frei von Zwängen
Nach drei Sitzungen war Nicole zu etwa 90 % frei von ihren Zwängen. Die langen Handlungsabläufe, die sie jahrelang sehr viel an Energie gekostet hatte, war jetzt auf ein Minimum reduziert. Dadurch wurde der Alltag viel leichter, sie hatte mehr Zeit und fing an, sich selbst anders zu sehen.
In ihrem speziellen Fall ist das eine fast vollständige Freiheit, was in der klinischen Praxis selten ist. In der klassischen Verhaltenstherapie liegt die Erfolgsquote bei Zwangsstörungen – je nach Studie – zwischen 42 und 75 %. Eine vollständige Heilung ist eher selten.
Ich möchte hier klarstellen: Solche Erfolge sind individuell und nicht planbar, da sie von sehr vielen Faktoren abhängen.
Eine Zeugin dieser Veränderung zu sein, war sehr berührend. Sie hat mir wieder einmal gezeigt, wieviel Potential generell in uns Menschen steckt und in Bezug auf Nicole wieviel Durchhaltevermögen, Kraft und Bereitschaft für Veränderung sie hatte. Hypnose war für sie der Katalysator, den sie gebraucht hat.
„Es war lebensverändernd. Ich bin so dankbar.“
Möchtest du dich auch befreien?
Nicoles Geschichte zeigt, wie hilfreich eine Hypnosetherapie sein kann, gerade auch bei Menschen, die lange unter einem inneren Kontrollzwang gelitten haben. Wenn du dich hier wieder erkennst oder selbst mit inneren Mustern und Zwängen kämpfst, möchte ich dich ermutigen: Du musst da nicht alleine durch. Hypnose kann eine wertvolle Hilfe sein.
Vereinbare gerne ein kostenloses, unverbindliches Kennenlerngespräch. Der erste Schritt zu mehr Freiheit kann mit genau diesem Gespräch beginnen. Gemeinsam finden wir heraus, ob wie ich dich unterstützen kann.
Herzlichst,
deine Cordula
PS: Was Hypnose genau ist und wie sie wirkt, erkläre ich hier: Was ist Hypnose? Auf meiner Praxisseite erkläre ich, wie Hypnose, Coaching und Methoden wie „Innere-Kind-Arbeit“ oder Rückführungen bewusst kombiniert werden, um nachhaltige Veränderungen zu ermöglichen.
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