Angst ist ein Teil unseres Lebens – aber sie muss nicht dein Leben bestimmen. In diesem Artikel erfährst du, warum Angst und Furcht nicht dasselbe sind, wie dein Unterbewusstsein Angst speichert und warum du sie nicht einfach „wegtherapieren“ kannst. Ich zeige dir, warum es sich lohnt, alte Muster zu durchbrechen und was ich selber angewendet habe, um neue Wege zu gehen – hin zu mehr Veränderung und Freiheit.
Gesundheit ist mehr als die Abwesenheit von Krankheit
Gesundheit ist für uns alle ein zentrales Thema, oder? In meinem Artikel kannst du herausfinden: a) wie Gesundheit von verschiedenen Seiten definiert wird, b) was einen positiven bzw. negativen Einfluss auf die Gesundheit hat und c) was du noch mehr für deine Gesundheit tun kannst.

Das Thema Gesundheit spielt in meinem täglichen Leben und in meiner Arbeit eine große Rolle. Als Siebenmonatskind bin ich (wahrscheinlich) mit einer Lungenschwäche auf die Welt gekommen. Schon in meiner Kindheit hatte ich immer wieder Bronchitis. Meinen rasselnden Atem hörte man durch die ganze Wohnung. Wir fuhren viel an die See – früher schworen die Ärzte auf Reizklima, um die Bronchitis zu lindern. Deswegen habe ich schon früh angefangen, mich mit Gesundheit auseinanderzusetzen.
In meiner frühen Jugend fing ich an, mich mit Ernährung, Atemtechniken und Meditation zu beschäftigen. Ich wollte herausfinden, was mich stärkt und was mich schwächt. Das war wahrscheinlich mein unbewusstes Bedürfnis, meine Gesundheit zu stabilisieren.
Bei der Recherche für diesen Artikel habe ich mich mit verschiedenen Definitionen von Gesundheit auseinandergesetzt.
Welche verschiedenen Definitionen über Gesundheit gibt es?
Die Definitionen, die ich hier vorstelle, bilden einen kleinen Ausschnitt, wie Gesundheit verstanden werden kann. Sie können dich dazu anregen, darüber nachzudenken, wie Gesundheit betrachtet werden kann.
Entdecke eine umfassende, allgemeine Definition von Gesundheit
Diese Definition ist sehr bekannt und stammt ursprünglich aus der Präambel der Verfassung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) von 1946. Die Gesundheit des Menschen ist: „Ein Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlergehens und nicht nur das Fehlen von Krankheit oder Gebrechen.“
Puh, ganz schön umfassend. Jetzt erst einmal durchatmen. Diese Definition regt uns dazu an zu fragen, wie viele von uns sich selbst als wirklich gesund bezeichnen würden?
Hier findest du verschiedene Definitionen zu Gesundheit aus Philosophie, Pflege und aus der Gesundheitswissenschaft
Der Philosoph Friedrich Nietzsche sah Gesundheit und Krankheit nicht als absolute Gegensätze an, sondern erfasste ihr dynamisches Verhältnis zueinander. Die Krankheit kann nach seiner Auffassung auch eine produktive Rolle spielen. Er schrieb: „Gesundheit ist dasjenige Maß an Krankheit, das es mir noch erlaubt, meinen wesentlichen Beschäftigungen nachzugehen.“
Der Pflegepädagoge Reinhard Lay hat nicht nur Pflege unterrichtet, sondern auch einige Bücher geschrieben. Er betrachtet das Thema Gesundheit besonders aus der Sicht der Menschen, die gepflegt werden. Er machte folgende Aussage: „Gesundheit bedeutet eine zufriedenstellende Entfaltung von Selbstständigkeit und Wohlbefinden in den Aktivitäten des Lebens.“ Das Bedürfnis der zu Pflegenden nach Autonomie und Wohlbefinden wird von ihm also besonders betont.
Der Professor für Gesundheitswissenschaften, Dr. Klaus Hurrelmann, beschreibt Gesundheit als einen: „Zustand des objektiven und subjektiven Befindens einer Person, der gegeben ist, wenn diese Person sich in den physischen, psychischen und sozialen Bereichen ihrer Entwicklung im Einklang mit den eigenen Möglichkeiten und Zielvorstellungen und den jeweils gegebenen äußeren Lebensbedingungen befindet.“
Gesundheit wird als ein Zustand beschrieben, in dem sich jemand wohlfühlt – körperlich, geistig und sozial. Wenn ein Mensch seine Fähigkeiten gut nutzen kann, seine eigenen Ziele im Leben verfolgt und gleichzeitig mit den äusseren Umständen, wie der Umwelt oder den Lebensbedingungen, gut zurechtkommt, wird dieser Zustand erreicht. Es geht also nicht nur darum, dass man keine Krankheiten hat, sondern dass man sich auch innerlich im Gleichgewicht fühlt und sein Leben im Einklang mit den eigenen Möglichkeiten gestalten kann.
Seine Aussage ist ein Teil seines Modells der Salutogenese. In diesem Ansatz wird Gesundheit als ein dynamisches Gleichgewicht zwischen Gesundheit und Krankheit angesehen, wobei der Mensch ständig zwischen diesen beiden Polen pendelt. Besonders wichtig ist bei der Salutogenese die Frage, was einen Menschen gesund hält, anstatt primär zu untersuchen, was ihn krank macht.
Konnte ich dir ein paar Anregungen geben? Hoffentlich! Dann geht es gleich weiter mit dir selbst.
Wie ist deine persönliche Definition von Gesundheit?
Was sagst du zu den verschiedenen Definitionen und Ansätzen? Wie definierst du persönlich Gesundheit? Wenn du Lust hast, kannst du einen Moment innehalten und darüber nachdenken oder einfach weiterlesen.
Diese Definitionen sind spannend, aber was bedeuten sie konkret für unseren Alltag? Schauen wir uns an, welche Faktoren unsere Gesundheit direkt beeinflussen. Natürlich picke ich nur ein paar heraus, damit wir bald zu ganz praktischen Dingen kommen. Ich schreibe dabei über die Einflüsse, die mir in meinem Leben und bei meiner Arbeit besonders häufig begegnen.
Was hat einen Einfluss auf die Gesundheit?
Fangen wir mit den Herausforderungen der modernen Zeit an. Als moderne Menschen sind wir vielen Anforderungen ausgesetzt. Wir werden mit extrem viele Informationen bombardiert, sollen ständig erreichbar sein, möglichst perfekt funktionieren und dabei immer gut drauf sein. Viele Menschen fühlen sich überfordert, leiden unter Zeitmangel, fühlen sich gehetzt, jonglieren ständig zwischen verschiedenen Rollen, nehmen sich zu wenig Zeit für sich selbst und haben Angst, etwas zu verpassen.
Und dann haben wir heutzutage so viele Möglichkeiten – wahrscheinlich mehr als jemals in der Menschheitsgeschichte. Die Vielfalt der Möglichkeiten gibt uns einerseits Freiheit und andererseits fordert sie uns ständig heraus, uns zu entscheiden. Sich ständig entscheiden zu müssen, kann Stress oder Gefühle der Überforderung auslösen.
Stelle dir ein Kind vor, das in einen gut bestückten, riesigen Süssigkeitenladen geht. Es hat nur 10 Euro oder 10 CHF und soll sich entscheiden, was es kauft. An der einen Ecke riecht es nach Schokolade, hier nach Vanille, dort sind Lakritz, da drüber sind Lollis und dann findet es im Regal noch Braus, daneben Kaugummis… Die Qual der Wahl.
Vieles ist 24/7 verfügbar, schnell und unkompliziert. Durch die ständige Verfügbarkeit von Dingen, Waren, Informationen und Vergnügungen besteht die Gefahr, dass man schnell zu etwas anderem springt, wenn eine Sache, oder eine Dienstleistung, oder auch ein Mensch nicht 100 % den eigenen Erwartungen entspricht.
Welche Auswirkungen kann Stress haben?
Während Stress oft als Begriff verwendet wird, stellt sich die Frage: Wie erleben wir ihn konkret in unserem Alltag und welche Auswirkungen hat er auf unser Wohlbefinden?
Ich will mich hier auf den negativen Stress, auch Dysstress genannt, beschränken. Er tritt auf, wenn wir durch eine Situation überwältigt sind und das Gefühl haben, die Kontrolle zu verlieren. Er kann uns erschöpfen, nervös machen und kann, wenn er zu lange anhält – wie z.B. bei langanhaltender Überarbeitung oder in einer Häufung von sehr schwierigen Lebenslagen – auch krank machen.
Welchen Zusammenhang gibt es zwischen Stress und Krankheit?
Die durch Stress ausgeschütteten Stresshormone dämpfen auf lange Sicht die Immunabwehr. Bei manchen Menschen zeigt sich das zum Beispiel daran, dass sie in stressigen oder sehr herausfordernden Phasen einen Lippenherpes oder eine Erkältung bekommen.
Wer kennt es nicht, im Urlaub nach einer sehr anstrengenden Zeit erst einmal krank zu werden?
Genauso ist es mir auch schon im Urlaub ergangen. Wenn so etwas passiert, ist es für mich immer ein deutliches Zeichen dafür, dass ich die Balance zwischen Arbeit, Erholung und Privatleben mal wieder besser hinbekommen darf.
Mehr Stress kann zu mehr Allergien führen
Viele Mediziner sprechen von einer sich ständig ausweitenden Epidemie von Allergien aufgrund des weltweit steigenden Stresses. Moises Velasquez-Manoff dokumentiert zum Beispiel in seinen Studien, wie Faktoren des modernen Lebensstils, einschließlich Stress, zur zunehmenden Verbreitung von Allergien und Autoimmunerkrankungen beitragen können.
Wie frühere Traumatisierungen die Gesundheit negativ beeinflussen können
Der Neurobiologe Dr. Michael Meaney und sein Team von der McGill-Universität Montreal wiesen in ihren Studien nach, dass bei Menschen, die in der Kindheit traumatisiert wurden oder besonders belastenden Erlebnissen ausgesetzt waren, Veränderungen an ihrem Erbgut und an Rezeptoren in den Zellen nachzuweisen waren. Die Wissenschaftler fanden heraus, dass es bei diesen Menschen infolgedessen eine Häufung an entzündungsbedingten Erkrankungen, wie z.B. Rheuma, gibt. Sehr spannend finde ich, dass Dr. Meaney in seiner Arbeit die Verbindung zwischen biologischen Mechanismen und sozialen Einflüssen auf die Gesundheit erforscht hat. Seine Studien haben wichtige Erkenntnisse darüber geliefert, wie frühe Erfahrungen unsere Gesundheit im Verlauf des Lebens negativ beeinflussen können. Ich bin ein grosser Fan, die eigene Vergangenheit aufzuräumen und in Ordnung zu bringen und solche Untersuchungen bestärken mich darin, das ernst zu nehmen, auch als Prävention für mögliche zukünftige Krankheiten.
Wie lebe ich gesund und was wirkt sich positiv auf die Gesundheit aus?
Ich möchte in diesem Abschnitt nicht auf gesunde, ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung, ausreichend Schlaf oder die Möglichkeit der Kultivierung von Lebenskraft eingehen, sondern mich mit positiver Lebenshaltung und dem beschäftigen, was wir selbst sonst noch tun können.
Welche Grundhaltung habe ich zum Leben?
Es ist nichts Neues: Unsere innere Haltung spielt eine entscheidende Rolle für unsere Gesundheit. Eine positive Lebenshaltung, Freude, Dankbarkeit und gute Gefühle stärken nicht nur die körpereigene Abwehr. Sie können auf Dauer auch vor Entzündungen schützen, den Blutdruck und die Herzfrequenz senken sowie Blutgerinnsel verhindern. Und das Leben macht natürlich auch mehr Freude, wenn wir eine positive Grundhaltung haben.
Wie sich soziale Beziehungen auf die Gesundheit auswirken
Prof. Dr. med. Peter Henningsen, Direktor der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie an der TU München, spricht in einem Interview über die Bedeutung sozialer Beziehungen für die Gesundheit: „Für die Gesundheit sind soziale Beziehungen oder die traute Zweisamkeit viel wichtiger als zum Beispiel die Frage, wie man sich ernährt. (…) Küssen und Zärtlichkeit mindern die Folgen von Stress.“
Praxisteil: Was könnten wir selber für ein gesundes, glückliches Leben tun?
Um mich gesund zu halten und generell gesund zu leben, bemühe ich mich um eine gesunde, ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung, ausreichenden Schlaf, die Kultivierung von Lebenskraft, Freude im Leben und meine regelmässige Meditation / geistige Praxis. (Ich weiss, darüber habe ich hier nicht geschrieben.)
Um dir weitere praktische Dinge an die Hand zu geben, habe ich verschiedene Möglichkeiten zusammengefasst, ohne bei allen Themen inhaltlich weiter auszuholen. Dennoch haben sie alle einen positiven Einfluss auf unsere Gesundheit.
Realisieren – Wie denke ich grundsätzlich?
Bin ich ein Optimist oder ein Pessimist (simple Frage dazu: „Ist mein Glas eher halb voll oder halb leer?“) Mir ist die Überprüfung meiner Gedanken und Haltung sehr wichtig. Die Frage, die ich mir dabei stelle, ist: Sind sie konstruktiv? Im besten Fall frage ich mich: Basiert das – meine Gedanken, Haltung oder Handlung – auf Liebe?
Analysieren: Wie ist meine Haltung zum Leben?
Wo bzw. in welchem Bereich meines Lebens kann ich etwas an meiner Haltung ändern oder optimieren? An einer positiven inneren Haltung und Einstellung lässt sich schliesslich arbeiten. Manchmal ist eine negative Sichtweise nicht mehr als eine schlechte Angewohnheit. Falls du dich jedoch chronisch pessimistisch fühlst, solltest du erwägen, dir professionelle Hilfe zu holen.
Reflektieren: Mache eine Bestandsaufnahme deiner Ressourcen
In diesem Teil habe ich einige wichtige Ressourcen angeführt, die in der Psychologie als entscheidend für unser Wohlbefinden und somit für die Gesundheit und der Verhinderung von Krankheiten gelten.
Was für Ressourcen habe ich:
- a) objektbezogene Ressourcen, z.B. Kleidung, ein Auto oder eine Wohnung,
- b) persönliche Ressourcen, wie z.B. persönliche Eigenschaften, Selbstwirksamkeit (= gewünschte Handlungen können erfolgreich selbst ausgeführt werden), Empathie, soziale Verantwortung, Autonomie, die Beteiligung an Entscheidungsprozessen, Familienstand
- c) sonstige Ressourcen, wie z.B. Arbeitsplatzsicherheit, Wissen, Zeit und Geld.
- Wie intakt ist mein Sozialleben?
- Welche Entspannungstechniken funktionieren gut für mich?
Selbstliebe in Aktion: Werde dir über deine Bedürfnisse klar
Welche Bedürfnisse habe ich? Mache dir gerne eine Liste und führe alles auf, was dir spontan einfällt.
Und dann frage dich, zu welchem Grad erfülle ich meine Bedürfnisse bereits? Für den Erfüllungsgrad könntest du eine Skala von 1 bis 10 verwenden, wobei „1“ bedeutet: erfülle ich nicht und „10“ erfülle ich optimal – mit den Werten dazwischen kannst du abstufen.
Was tut mir persönlich gut? Hier würde ich von Kuscheln über ein Bad nehmen alles Mögliche aufführen. Was fällt dir ein?
Handeln: Wo mache ich was?
Am wichtigsten ist es natürlich zu handeln. Hier, am Ende des Artikels, gebe ich dir noch ein paar Fragen mit auf den Weg, die dich bei deiner konkreten Handlung unterstützen.
Fazit und Abschlussfragen
- Was hat dich im Artikel am meisten angesprochen?
- In welchem Bereich deines Lebens brauchst du jetzt eine Veränderung?
- Wie kannst du deine Gesundheit jetzt am besten stärken – mit welchem konkreten Schritt?
- Hast du eine konkrete Krankheit, die du gerne heilen oder überwinden willst?
- Wie kannst du eine noch positivere Lebenshaltung entwickeln?
- Was kannst du für dein Wohlbefinden tun?
- Wenn du die Fragen durchdacht hast: Welcher Schritt ist jetzt gerade der wichtigste für dich?
Und dann lege einfach los. Ja, so einfach ist es!
Viel Spass und Erfolg bei deiner Umsetzung.
Herzliche Grüsse
Deine Cordula
PS: Du kannst dich gerne bei mir melden, falls du mit mir gemeinsam eine Abkürzung nehmen willst. Ich teile gerne meine Erfahrung und Wissen mit dir.
Hier sind ein paar Beispiele, die gut zu „Gesundheit ist mehr als die Abwesenheit von Krankheit“ passen:
- Wie finden gemeinsam eine konkrete Lösung für dein Thema X, Y, Z
- Du möchtest deinen Stress lösen
- Endlich deine alten oder verschütteten Ressourcen wieder zum Vorschein bringen
- Du möchtest gesünder werden (hier findest du meinen Bericht, wie ich eine Krankheit überwunden habe)
- Du willst endlich abnehmen
- Du möchtest deine Lebenskraft stärken
Externe Quellen:
- Verfassung der Weltgesundheitsorganisation (WHO), verabschiedet von der Internationalen Gesundheitskonferenz, 1946
- Nietzsche, Friedrich: „Der Wille zur Macht“
- Reinhard Lay, genaue Quelle nicht bekannt
- Hurrelmann, Klaus (2010). Gesundheits- und Bildungspolitik: Grundlagen und aktuelle Herausforderungen
- Velasquez-Manoffs, Moises An Epidemic of Absence (Eine Epidemie der Abwesenheit)
- https://www.meaney.lab.mcgill.ca/dr-michael-meaney/
- Interview mit P. Henningsen, Direktor der Psychosomatischen Klinik der TU München in Psychologie Heute
Ein wichtiger Artikel, der auch aufzeigt, dass wir sehr stark die Gesundheit unseres Körpers beeinflussen können. Es ist wichtig, dass die Menschen sich dies bewusst sind und die Verantwortung dafür übernehmen.